Antriebstechnik

Macht Wasserstoff das Rennen?

Wasserstoff
21.02.2024

 
Am 45. Internationalen Wiener Motorensymposium diskutieren Experten, welche Rolle Wasserstoff im Mobilitätszirkus spielen wird.
Arnd Franz (Mahle), Bernhard Geringer (ÖVK), Uwe Dieter Grebe (AVL List) (v.l.)
Arnd Franz (Mahle), Bernhard Geringer (ÖVK), Uwe Dieter Grebe (AVL List) (v.l.)

Von 24. Bis 26. April werden über 1.000 Teilnehmende aus 25 Nationen beim Motorensymposium in der Wiener Hofburg erwartet. Einen Vorgeschmack auf die inhaltlichen Höhepunkte bot im Rahmen eines Pressegesprächs Bernhard Geringer, Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) und Veranstalter des Symposiums. Wie wichtig ein Wettbewerb der Technologien für die gesamte Branche ist und welche Rolle Wasserstoff im Mobilitätszirkus spielen wird, erläuterten Uwe Dieter Grebe, Vorstand für Business Development, International Operations, Powertrain Engineering und Racing bei der Grazer AVL List und Arnd Franz, Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO des Mahle Konzerns. Grebe betont: „Der elektrische Antrieb wird in Zukunft einen signifikanten Anteil am Mobilitätssystem haben. Dennoch müssen wir technologieoffen bleiben, da es weltweit unterschiedliche regulatorische Vorgaben gibt. Eine nachhaltige Energiewirtschaft erfordert die Speicherung und den Transport von großen Energiemengen. Dies kann nur mit Hilfe von Molekülen über lange Strecken geschehen. Wir müssen über die richtige Allokation der Energieträger zu allen Primärenergienutzern nachdenken.“

Alternativen gefragt

Wasserstoff sei Teil der Zukunft, ergänzt Bernhard Geringer. Er erlaube emissionsfreie Mobilität etwa in Kombination mit Brennstoffzellen, ist aber auch ein interessanter Speicher für Ökostrom, der sich so über weite Distanzen transportieren lässt: „Ob auf der Rennstrecke von Le Mans oder in schweren Nutzfahrzeugen, es werden aktuell viele Einsatzgebiete dieses alternativen Treibstoffes getestet.“ Arnd Franz betont: „Wir brauchen den Wettbewerb der Ideen und Technologien.“ Neben der Elektromobilität seien nachhaltige Kraftstoffe ein wichtiger Energieträger für den Verkehrssektor. Deshalb müsste die Entwicklung der zugehörigen Infrastruktur und Antriebssysteme weiter vorangetrieben werden. Franz verweist auf die Bedeutung des Internationalen Wiener Motorensymposiums, das seit 45 Jahren als Treffpunkt von Vorständen und Executives aus der ganzen Welt sowie führender Forschungseinrichtungen gilt. Dazu Geringer: „Grüner Strom buhlt gegen grünen Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe aus regenerativer Energie. Das Rennen ist offen und es zeigt sich immer mehr, dass es nicht den einen Lösungsweg geben wird.“

Schwerpunkt autonomes Fahren

Aber nicht nur der Antrieb und die Energiebereitstellung werden die Fachwelt auf dem Symposium bewegen, sondern auch das autonome Fahren, sagt Geringer. Er konnte das auf dem Gebiet international renommierte Wiener Unternehmen TTTech Auto GmbH als neuen Partner des Symposiums gewinnen. Stefan Poledna, Leiter der Technik der TTTech Auto GmbH, wird heuer erstmals im Rahmen einer Podiumsdiskussion während des Symposiums mit namhaften Experten über Chancen und Herausforderungen des autonomen Fahrens diskutieren. „Die Diskussion ist noch lange nicht abgeschlossen“, sagt Bernhard Geringer.